Gesundheitsdienstleister

Weil Burn-out mehr als eine Ursache und mehr als eine Auswirkung hat, sollten Sie sich am besten von verschiedenen Menschen helfen lassen. Wir erwähnen hier welche Arten von Gesundheitsdienstleistern Sie begleiten können, um aus Ihrer dunklen Phase herauszukommen. Sie sind für Sie da, in Ihrem Privatleben und bei Ihrer Arbeit.
Ihr Hausarzt
Ihr Hausarzt ist meistens der erste Ansprechpartner. Er oder sie kennt Sie schon und so ist es sehr wahrscheinlich, dass Sie schon eine feste Vertrauensbeziehung zu ihm oder ihr haben. Sprechen Sie ihn oder sie an, wenn Sie sich schlecht fühlen. Ihr Hausarzt wird Sie untersuchen und nötigenfalls an einen Facharzt überweisen. Ein Hausarzt behält auch die Übersicht über Ihre Situation, weil andere Ärzte oder Gesundheitsdienstleister ihm oder ihr Bericht erstatten.
Ein Klinikpsychologe
Ein klinischer Psychologe ist ein anerkannter Gesundheitsdienstleister mit einem Master-Abschluss in klinischer Psychologie, ergänzt durch eine einjährige Berufsausbildung. Klinische Psychologen sind oft in der Primärversorgung tätig, entweder in einer eigenständigen Praxis oder gebunden an eine Einrichtung wie ein Krankenhaus oder psychiatrisches Zentrum.
Ein Arbeitspsychologe
Ein Arbeitspsychologe ist ein Psychologe, der auf alles spezialisiert ist, was mit Menschen und ihrer Arbeit oder Arbeitsbedingungen zusammenhängt. Er oder sie unterstützt und begleitet Sie individuell oder in der Gruppe mit Ihren Kollegen.
Der Arbeitspsychologe arbeitet mit Ihnen, um eine bessere Abstimmung zwischen Ihnen als Person und Ihrer Arbeit/Arbeitslage zu erreichen. Werden Sie mit gesundheitlichen Problemen konfrontiert, so verweist Sie der Arbeitspsychologe an die Klinik, wo er mit dem klinischen Psychologen zusammenarbeitet.
Der Sozialarbeiter
Wenn Ihr Arbeitgeber einen Sozialarbeiter beschäftigt, ist der bei psychosozialen Problemen wahrscheinlich der erste Anlaufpunkt im Betrieb. Der Sozialarbeiter verhandelt zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Er oder sie unterstützt Sie, wenn Sie Schwierigkeiten bei der Arbeit erleben, aber schlägt auch die Brücke zu Ihrem Privatleben, wenn das nötig ist.
Der Vertrauensarzt
Der Vertrauensarzt arbeitet für Ihre Krankenkasse im Namen des LIKIV (Reichsinstitut für Kranken- und Invaliditätsversicherung). Dies ist der Arzt, der prüft, ob Sie Anspruch auf eine Arbeitsunfähigkeitsentschädigung haben. Er oder sie berät Sie auch.
Der Vertrauensarzt kann Ihnen empfehlen, schrittweise wieder zu Ihrer Arbeit zurückzukehren oder sich auf einen anderen Beruf umschulen zu lassen. Wenn Sie als arbeitsunfähig erklärt worden sind und zur Arbeit zurückkehren möchten, benötigen Sie dazu die Genehmigung des Vertrauensarztes.
Ein Psychiater
Ein Psychiater ist ein Facharzt und betrachtet Ihre Probleme deshalb aus einer medizinischen Perspektive. Der Psychiater hat keine Antwort auf alle Aspekte eines Burn-outs, aber kann die Diagnose bestätigen. Er oder sie untersucht auch, ob Sie eventuell mit einer anderen psychischen Krankheit zu kämpfen haben.
Als Arzt kann ein Psychiater Medikamente verschreiben (ein Psychologe nicht). Der Psychiater kann beispielsweise auch Berichte für den beratenden Arzt der Krankenkasse erstellen.
Romuald, Verwaltungsassistent, hatte vor zwei Jahren einen schweren Burn-Out:
Es ist ein langer Prozess.
Mein Arzt hatte mich vorgewarnt,
dass es lange dauern würde
und nicht
in zwei Wochen vorbei wäre.
Angesichts des Ausmaßes meiner Krise
hat er mir gesagt,
dass es Zeit brauchen würde.
Lies, freiberuflicher Berater.Sie arbeitete als Beamte für ihren Burn Out:
Ab dem Moment, in dem ich mir sagte,
ich habe ein Burn-out,
als ich es akzeptierte und mir sagte,
dass es nicht so schlimm war,
auch wenn ich mich etwas schämte...
Als ich das begriffen hatte,
und die Psychologen und Ärzte
haben mir dabei gut geholfen,
hat sich mein Zustand verbessert.
Nach der Erkenntnis, dass ich krank war
und wieder gesund werden musste,
habe ich erst einmal einige Monate
gar nichts getan.
Pia Cox, Medical Manager AG Insurance, Sie half bei der Entwicklung des Betreuungsprozesses des Versicherers:
Wenn man nichts tut oder die Behandlung
nicht spezialisiert ist,
dauert der Prozess insgesamt viel länger
oder es wird sogar schwierig,
überhaupt zur Arbeit zurückzukehren.
Das stellen wir auch
bei unseren Behandlungen fest.
Ab dem Moment,
in dem die Person damit anfängt,
sieht man,
dass sie fünf bis sechs Monate braucht,
um wieder zurück zur Arbeit zu können.
Len, Journalist. Er möchte seine Geschichte erzählen, um andere über die Auswirkungen eines Burn Out zu informieren:
Es besteht in der Tat das Risiko,
dass man sich
in seinen Gedanken verstrickt,
vor allem, wenn sie negativer Art sind,
und das ist oft der Fall.
Dann kommt man nicht mehr vorwärts
und gerät in ein Loch,
aus dem man nicht mehr rauskommt.
Aber es hat mir sehr geholfen,
jedes Mal mit Fachkräften
darüber sprechen zu können.
Sie konnten mir jedes Mal
wieder aus dem Loch helfen.
Isabelle Hansez, Professor für Arbeitspsychologie an der Universität Lüttich:
Zuerst werden Psychoedukations-Sitzungen
angesetzt,
die der Person helfen,
wieder Energie zu erlangen,
sich wieder um sich selbst zu kümmern,
ihre Schlaf- und Ernährungsgewohnheiten
zu verbessern
und sich zu bewegen.
Dadurch soll man sich
auch bewusst werden,
woher Stress im Arbeitsalltag
kommen kann.
Man kann lernen,
was man verbessern kann,
mit der Person Strategien erarbeiten,
um die Probleme zu bekämpfen.
Stefie, Ratgeber Atelier Groot Eiland:
Bei mir war es etwa
nach sechs oder sieben Monaten,
als ich dem Psychologen sagte:
"Das war es jetzt."
Ich hatte alles gesagt
und hatte wieder zur Ruhe gefunden.
Ich hatte wirklich das Gefühl,
ich hätte es da rausgeschafft.
Ich war bereit, auf Jobsuche zu gehen
und fand diesen hier.
Ich habe auch im Interview gesagt,
dass ich ein Burn-out hatte.
Romuald:
Nach und nach kommt
das Selbstvertrauen wieder zurück.
Aber es braucht Zeit.
Man geht nicht einfach
nach zwei Wochen wieder zur Arbeit.
Man muss sich lange um sich kümmern,
weil sich im Gehirn
so viele Dinge abspielen.
An wen kann man sich wenden?

HelferInnen
Bei einem Fall von Burn-out können mehrere interne und externe Ressourcen des Unternehmens mobilisiert werden: An wen soll man sich wenden?
Schulungen
Schulungen helfen Ihnen, den Stress und den Burn-out an Ihrem Arbeitsplatz zu bekämpfen.